Key-Facts zum Kursformat:

  • Lernziel ist die Sensibilisierung für globale Gerechtigkeitsfragen, Förderung von vorausschauendem und nachhaltigem Denken, interdisziplinärem Wissen, autonomem Handeln und gesellschaftlicher Partizipation (im Kontext von Bildung für nachhaltige Entwicklung)
  • Erste Anknüpfungspunkte zur Thematik Klimagerechtigkeit, soziale und ethische Dimensionen des Klimawandels, ökologischer Fußabdruck, Kolonialismus und Intersektionalität (hier je nach Vorwissen)
  • Dauer: 4 Zeitstunden (inklusive Pausen)
  • geeignet ab 14 Jahren/Klassenstufe 9 – die Differenzierung erfolgt über Unterrichtsgespräche sowie ein Vorabgespräch
  • Durchführung in normaler Klassenstärke (max. 30 Schüler*innen pro Kurs)

Der neue Klimagerechtigkeits-Kurs sensibilisiert junge Menschen für die sozialen und ethischen Dimensionen des Klimawandels sowie daraus resultierende Fragen politischen Handlungsbedarfes. Ziel ist es, die Teilnehmer*innen zu befähigen, vorausschauend und interdisziplinär über globale Gerechtigkeitsfragen nachzudenken und aktiv an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen teilzunehmen. Das Kursformat verbindet theoretische Einführungen mit interaktiven Methoden, darunter Diskussionsrunden, Positionslinien und themenspezifische Gruppenarbeiten.

In jeden Kurs starten die geschulten Trainer*innen gemeinsam mit den Jugendlichen mit einem spielerischen Kennenlernen, einem interaktiven thematischen Einstieg und dem Erstellen einer Sammlung bereits zu diesem Zeitpunkt vorhandener Fragen zum Kursthema. Dies erfolgt, um ein passgenaues Angebot bezogen auf die Interessen, den Wissensstand und momentane Debatten in der Klasse schaffen zu können.

Auf Basis der Präferenzen der Teilnehmenden arbeiten diese anschließend in verschiedenen Vertiefungsworkshops weiter:

Bandbreite der Vertiefungsworkshops:

  • Klimawandel und Gesundheit – wie gefährlich ist Luftverschmutzung? In diesem Workshop beleuchten wir anhand des Schicksals von Ella Kissi-Debrah die unmittelbaren und langfristigen Auswirkungen von Luftverschmutzung auf die menschliche Gesundheit. Welche politischen Maßnahmen gibt es für den Schutz der Gesundheit? Wie beeinflusst der Klimawandel die Luftqualität? Gemeinsam analysieren wir den Prozess um Ellas Situation und wissenschaftliche Daten, diskutieren präventive Maßnahmen und entwickeln Strategien, wie man auf dieses Thema aufmerksam machen kann.
  • Mehr Schein als sein?! – Greenwashing in der Industrie In diesem Workshop werfen wir einen kritischen Blick auf die Praxis einiger Unternehmen, die sich durch Kampagnen umweltfreundlich präsentieren, ohne tatsächlich nachhaltige Maßnahmen umzusetzen. Wie kann ich Greenwashing erkennen? Welche Marketingstrategien werden verwendet? Leistet es trotzdem einen Beitrag zu effektiver Klimapolitik? Ziel ist es, den Schüler*innen durch die exemplarische Behandlung zweier Beispiele praktische Werkzeuge in die Hand zu geben, um Werbekampagnen kritisch zu begegnen. Hinweis: der Vertiefungsworkshop entstammt dem Zusatzmodul des Medienkurses „Von der Manipulation zum Chaos“.
  • Nachhaltige Wege – Gestalte deine Zukunft Was ist Nachhaltigkeit und welchen Einfluss haben wir auf individuell politische Prozesse? Die Schüler*innen reflektieren dabei ihre eigenen politischen Anliegen, entwickeln Handlungsideen und diskutieren Umsetzungsmöglichkeiten sowie -grenzen. Exemplarisch wird sich hier an Klimapolitik orientiert und Partizipationsformate zur Schaffung ökologischer Maßnahmen geplant. Hinweis: der Vertiefungsworkshop wird deckungsgleich im EU-Kompakt-Kurs verwendet, jedoch mit stärkerem Fokus auf die europäische Dimension

Diese Vertiefungsworkshops ermöglichen es, spezifische Aspekte der Klimagerechtigkeit praxisnah und handlungsorientiert zu erarbeiten. Zudem werden wichtige Themen wie der ökologische Fußabdruck als kritisierbares Konzept, die Auswirkungen des Kolonialismus auf die heutige Klimakrise und die Rolle von Intersektionalität behandelt.

Im Anschluss an die differenzierten und vertiefenden Workshops wird eine gemeinsame Gesprächsrunde eröffnet, in welcher die bereits zu Beginn gestellten und im Verlauf des Kurses noch aufgekommenen Fragen diskutiert und beantwortet werden. Besonders wichtig ist hierbei der Aspekt, dass den Schüler*innen keine Thematiken übergestülpt werden, sondern sich an ihrem Interesse orientiert wird, um das Gespräch persönlich bedeutsam zu machen.

Eine Vorbereitung im Fachunterricht und explizites Vorwissen sind nicht erforderlich. Der Kurs kann vielmehr als erster Input für weitere Vertiefung angesehen werden. Jedoch kann es sinnvoll sein, die Schüler*innen im Vorhinein des Kurses aufzufordern, aktiv Nachrichten rund um die Thematik des Klimawandels über verschiedene Kanäle zu verfolgen, um in der Diskussion eigene Themen und Wissen einbringen zu können.


Hier geht es direkt zur Kursbuchung.

Kursfinanzierung

Das Angebot der Klimagerechtigkeits-Kurse ist grundlegend für Schulen und Jugendgruppen kostenlos. Understanding Europe Germany e.V. möchte hiermit einen Beitrag leisten, auch finanziell benachteiligten Schulen bildungspolitische Angebote zu ermöglichen und damit Bildungsungleichheit entgegenwirken. Falls Schulen jedoch auf entsprechende Fördertöpfe für politische Projekte zugreifen können, sind unsere ehrenamtlich arbeitenden Trainer*innen über eine finanzielle Aufwandsentschädigung für die Durchführung des Kurses dankbar.