Hinweis: Zum Jahr 2025 werden die beiden Kursformate „Gute-Nachrichten!“-Kurs und „Von der Manipulation zum Chaos“-Medienkurs ein einem neuen Format zusammengeführt. Das neue Kursformat „Media & Journalism“ vereint das frühere Angebot als einheitlicher Medienkompetenzkurs mit zweifachem Fokus. Bitte geben Sie in der Buchung an, ob Sie den Fokus auf kritischen Journalismus oder Fake News in sozialen Medien legen wollen.
Key-Facts zum Kursformat:
- Einstieg/erste Anknüpfungspunkte zur Thematik Medien und Journalismus
- Zweifacher Fokus:
- Schwerpunkt kritischer Journalismus: (digitales) Gespräch mit einem*r Journalist*in des SPIEGELS
- Schwerpunkt Fake News: Spielen des Bad-News-Games zur Dekonstruktion von Strategien in der Verbreitung von Fake-News
- Diskussion eigenen Medienverhaltens in Bezug auf Nachrichtenkonsum und Glaubwürdigkeit von Medienformaten
- Dauer: 4 Zeitstunden (inkl. Pausen)
- geeignet ab Klassenstufe 9 (jahrgangsgerechte Differenzierung geschieht über die Unterrichtsgespräche)
- Durchführung in normaler Klassenstärke (max. 30 Schüler*innen pro Kurs)
- in deutscher Sprache (in Einzelfällen Durchführung auf Englisch möglich)
Das neu zusammengeführte Kursformat „Media & Journalism“ gibt eine Einführung in kritischen Journalismus und Nachrichtenproduktion sowie -rezeption, beleuchtet das eigene Medienverhalten der Teilnehmenden und lädt zur offenen Diskussion über die Rolle und Verantwortung von Medien in einer Demokratie ein. Entsprechen der früheren beiden Medienkursformate, kann zwischen zwei Schwerpunkten gewählt werden:
Schwerpunkt 1: kritischer Journalismus (früher: „Gute-Nachrichten!“-Kurs)
Dieser Schwerpunkt führt die Lerngruppe in die Welt des Journalismus ein und beantwortet zentrale Fragen:
- Wie arbeiten Journalist*innen, und welche Verantwortung haben sie in der Gesellschaft?
- Wie entstehen unabhängige und faktenbasierte Nachrichten?
- Welche Rolle spielen Medien in einer Demokratie?
Im Zentrum des Kurses steht eine Gesprächsrunde zwischen den Schüler*innen sowie einem*r Journalist*in des SPIEGELS. In dieser einstündigen Diskussion ergänzen die Journalist*innen den Workshop mit ihrer praktischen Erfahrung und geben Einblicke in journalistische Arbeitsweisen. Die Gesprächsrunde wird explizit vor- und nachbereitet sowie durch eine zusätzliche Einführung in das Thema Medien und Journalismus gerahmt.
Im Zuge einer Überarbeitungen des „Gute-Nachrichten!“-Kursformates 2022 sowie 2024 wurden neue Vertiefungsworkshops konzipiert. Diese erweitern das Gespräch mit dem*der Journalist*in, indem sich die Schüler*innen entsprechend ihrer Interessen mit verschiedenen Phänomen der Medienwelt auseinandersetzen: „Me, Myself and AI – Algorithmen in den Medien“; „Diskriminierende Sprache in den Medien – Spieglein, Spieglein an der Wand, was ist los im Medienland(-schaft)?“; „Stile im journalistischen Arbeiten“; „Newsfluencer*innen – zwischen privat und öffentlich“.
Schwerpunkt 2: Fake-News in den sozialen Mediens (früher: „Von der Manipulation zum Chaos“-Medienkurs)
Ziel des Schwerpunktes ist es, für die Gefahren in der Verbreitung von Fake News sensibilisiert zu werden. Herzstück ist hierfür die Anwendung des „Bad News Games“ (vom Anbieter Under Pressure), in welchem die Schüler*innen selbst in die Rolle von Fake-News-Verbreiter*innen schlüpfen. Sie werden angehalten, ihre moralischen Einwände fallen zu lassen und Desinformationen in einer fiktionalen digitalen Welt zu produzieren. Dabei halten die Schüler*innen den Zähler im Blick, welcher ihre Follower*innenzahl und Glaubwürdigkeit misst. Nebst dem spielerischen Charakter, werden zwischen den Leveln Strategien diskutiert, welche von Menschen bei der Verbreitung von Fake News genutzt werden (Identitätsbetrug, Emotionalität, Polarisierung, Feindbilder, Bots etc.), um diese zu dekonstruieren und ihnen entgegentreten zu können. Für den Spielmodus bilden die Teilnehmenden Zweier-Teams; für die Teilnahme wird ein mobiles Endgerät je Team benötigt.
Im Anschluss an das Spiel erfolgt eine umfassende Auswertung der erarbeiteten Strategien durch Positionslinien und Diskussionsfragen, um Handlungsstrategien im Umgang mit Fake-News zusammenzutragen. Hierbei nehmen die Trainer*innen eine Moderator*innenfunktion ein und geben den Teilnehmenden Denkanstöße, ihr im Spiel erlangtes Wissen zu ordnen, zu reflektieren und in größere Zusammenhänge der eigenen Lebenswelt einzuordnen. Die Anwendung kann unter folgendem Link im Single-Player getestet werden: https://www.getbadnews.com/de/
Zusatzmodule:
Anschließend an das Modul zu Fake News kann zudem der Blick auf das Thema der Verschwörungserzählungen gerichtet werden. In Form eines kurzen Inputs wird den Schüler*innen aufgezeigt, wo die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Fake News und Verschwörungserzählungen liegen und weshalb beide Bereiche stark verschränkt sind. Um leichter hinter den Kern von Verschwörungserzählungen zu steigen, erstellen die Schüler*innen mit Hilfe eines „Entschwörungsgenerators“ selbstständig Verschwörungserzählungen in sensibel abgeschwächter Form. Diese werden anschließend im Klassenverband dekonstruiert.
Alternativ kann zudem der Aspekt des Greenwashings mit dem Themenbereich der Fake News verknüpft werden. Anhand der lebensweltnahen Beispiele H&M und Nestlé informieren sich die Schüler*innen über Strategien des Greenwashings und diskutieren nach der gegenseitigen Vorstellung der Unternehmen die Frage, ob es sich bei Greenwashing um Fake News handelt.
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Kursfinanzierung
Das Angebot der Media & Journalism-Kurse ist grundlegend für Schulen und Jugendgruppen kostenlos. Understanding Europe Germany e.V. sowie die Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa möchte hiermit einen Beitrag leisten, auch finanziell benachteiligten Schulen bildungspolitische Angebote zu ermöglichen und damit Bildungsungleichheit entgegenwirken. “Media & Journalism” ist ein gemeinsames Kursangebot von SPIEGEL Ed und der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa, durchgeführt von Understanding Europe Germany e.V.
Fotos: Stefanie Loos (oben) und Fabian Pfitzinger (unten)