Key-Facts zum Kursformat:

  • Einstieg/erste Anknüpfungspunkte zur Thematik Fake News und Verschwörungserzählungen
  • Vertiefung von Strategien der Fake News-Verbreitung durch Nutzung des digitalen „Bad News Games“
  • Diskussion eigener Handlungsräume in Social Media – Erstellung eines Handwerkskoffers
  • Dauer: 4 Zeitstunden (inkl. Pausen)
  • geeignet ab Klassenstufe 9 (jahrgangsgerechte Differenzierung geschieht über die Unterrichtsgespräche)
  • Durchführung in normaler Klassenstärke (max. 30 Schüler*innen pro Kurs)

Unsere 4-stündigen Medien-Kurse „Von der Manipulation zum Chaos“ bieten Jugendlichen ab der 9. Klasse verschiedene und besonders partizipative Zugänge zu Grundlagen der Medienkompetenz. Die Schüler*innen setzen sich interaktiv mit Fake News und Verschwörungserzählungen auseinander und erlernen Strategien für eine achtsame und demokratische Nutzung digitaler Medien. Denn nur, wer informiert ist und entsprechendes Handwerkszeug besitzt, kann kompetent mit Medien umgehen und in einer demokratischen Gesellschaft aktiv werden.

Zu Beginn des Kurses reflektieren die Schüler*innen ihr eigenes Medienverhalten: Welche Medien nutze ich, um mich über Nachrichten zu informieren? Welche Vor- und Nachteile bringen verschiedene Medien mit sich und welche Medien kann ich als seriös einschätzen?

Ziel des Kursformates ist es, für die Gefahren in der Verbreitung von Fake News sensibilisiert zu werden. Herzstück ist hierfür die Anwendung des „Bad News Games“ (vom Anbieter Under Pressure), in welchem die Schüler*innen selbst in die Rolle von Fake-News-Verbreiter*innen schlüpfen. Sie werden angehalten, ihre moralischen Einwände fallen zu lassen und Desinformationen in einer fiktionalen digitalen Welt zu produzieren. Dabei halten die Schüler*innen den Zähler im Blick, welcher ihre Follower*innenzahl und Glaubwürdigkeit misst. Ziel des Serious Games ist es, möglichst viele Follower*innen zu gewinnen, ohne dabei an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Nebst dem spielerischen Charakter, werden zwischen den Leveln Strategien diskutiert, welche von Menschen bei der Verbreitung von Fake News genutzt werden (Identitätsbetrug, Emotionalität, Polarisierung, Feindbilder, Bots etc.), um diese zu dekonstruieren und ihnen entgegentreten zu können. Für den Spielmodus bilden die Teilnehmenden Zweier-Teams; für die Teilnahme wird ein mobiles Endgerät je Team benötigt.

Im Anschluss an das Spiel erfolgt eine umfassende Auswertung der erarbeiteten Strategien durch Positionslinien und Diskussionsfragen, um Handlungsstrategien im Umgang mit Fake-News zusammenzutragen. Hierbei nehmen die Trainer*innen eine Moderator*innenfunktion ein und geben den Teilnehmenden Denkanstöße, ihr im Spiel erlangtes Wissen zu ordnen, zu reflektieren und in größere Zusammenhänge der eigenen Lebenswelt einzuordnen. Die Anwendung kann unter folgendem Link im Single-Player getestet werden: https://www.getbadnews.com/de/

Zusatzmodule:

Anschließend an das Modul zu Fake News kann zudem der Blick auf das Thema der Verschwörungserzählungen gerichtet werden. In Form eines kurzen Inputs wird den Schüler*innen aufgezeigt, wo die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Fake News und Verschwörungserzählungen liegen und weshalb beide Bereiche stark verschränkt sind. Um leichter hinter den Kern von Verschwörungserzählungen zu steigen, erstellen die Schüler*innen mit Hilfe eines „Entschwörungsgenerators“ selbstständig Verschwörungserzählungen in sensibel abgeschwächter Form. Diese werden anschließend im Klassenverband dekonstruiert.

Alternativ kann zudem der Aspekt des Greenwashings mit dem Themenbereich der Fake News verknüpft werden. Anhand der lebensweltnahen Beispiele H&M und Nestlé informieren sich die Schüler*innen über Strategien des Greenwashings und diskutieren nach der gegenseitigen Vorstellung der Unternehmen die Frage, ob es sich bei Greenwashing um Fake News handelt.


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Kursfinanzierung
Das Angebot der Kurse „Von der Manipulation zum Chaos“ ist grundlegend für Schulen und Jugendgruppen kostenlos. Understanding Europe Germany e.V. möchte hiermit einen Beitrag leisten, auch finanziell benachteiligten Schulen bildungspolitische Angebote zu ermöglichen und damit Bildungsungleichheit entgegenwirken. Falls Schulen jedoch auf entsprechende Fördertöpfe für politische Projekte zugreifen können, sind unsere ehrenamtlich arbeitenden Trainer*innen über eine finanzielle Aufwandsentschädigung für die Durchführung des Kurses dankbar.

Fotos: Fabian Pfitzinger